ARDF Story
Heute morgen, auf Matthias Berses (DF1AAA) Allerheiligenfuchsjagd,
sprach mich Edi Jung (DJ9WB) an, wo denn mein Bericht von der Distrikt
ARDF Veranstaltung bliebe. Edi hätte diesen gerne noch gestern als
"Betthupferl" lesen wollen. Also lieber Edi hier ist der Bericht:
Im letzten Jahr auf der Distriktversammlung trat Heinz Krickemeyer
(DK9JB) an mich heran, und lies verlauten, dass er gerne mal mit mir
eine Veranstaltung ausrichten würde.
Heinz selbst hat gute 72 Windungen auf seiner "Lebensspule" und aus
einer vorläufigen Absprache ist dann Realität geworden.
Bei unserem ersten Zusammentreffen bei ihm in Kamp-Lintfort machte er
mir klar, das ich nicht allzuviel Hilfe erwarten könnne, das sein
Ortsverband L07 nur 7 aktive Mitglieder zähle, die zudem auch schon
alle in die goldenen Jahre gekommen sind.
Aber trotzdem sagte ich ja und wollte die Leucht erneut aktivieren.
Wir kamen überein, dass er sich um den Jugendzeltplatz kümmern solle,
aus seinem Ortsverband zwei Kuchen gesponsert werden, und ich als
Referent den Rest organisieren werde.
Dieter Schwider (DF7XU) war mir wie immer sofort behilflich, was die
Kartographie und Urkunden betraf. Er besorgte die zwei Blätter im
Maßstab 1 : 25 000 , fügte sie digital zusammen und schon hatte ich
eine erste Karte aus stabilem Papier, mit der ich dann die Leucht
erkunden konnte um die Bahnen festzulegen. Nachdem ich die Leucht
insgesamt 4 mal mit meiner Antilope (ARDF Fahrrad) durchquert hatte,
standen die Routen und die Senderstandorte fest. Als ich dann mit
meiner ganzen Vorplanung fertig war und schließlich am Samstag vor der
Veranstaltung, mit den sysnchronisierten Sendern in der Leucht
angekommen war, stellte ich fest, dass ich trotz allen Checkzetteln,
meine Antilope zu Hause im Keller vergessen hatte. Also machte ich es
wie früher, schulterte mir die 10 Sender samt Zubehör, und legte die
Bahnen auf "Schusters-Rappen" aus. Nach 4 Stunden war das Werk voll-
bracht und Heinz Krickemeier wartete schon am Jugendzeltplatz auf mich.
Hier fanden dann die letzten Vorbereitungen für den morgigen Tag statt.
Dann war es soweit, Sonntag der 29.10.2000 stand auf dem Kalender und
um 7:45 Uhr kamen meine Schwester Elke und ich am Startplatz an.
Die "Feldküche" wurde errichtet und wenig später zog der Duft frisch
gebrühten Kaffees über den Platz. Zuvor rief ich noch Heinz Krickemeyer
an, und bat ihn 40 Brötchen vom Bäcker mitzubringen.
"Was willst du denn mit 40 Brötchen mein lieber" war seine Antwort.
"Tue bitte, was ich dir sage" entgegnete ich, und konnte deutlich
seine Skepsis spüren. Wenig später erschien er dann mit zwei riesigen
Tüten auf dem Platz und schloss die Toiletten auf und schaltete den
Strom ein. Die Seitenteile meines Pavillons waren in Position gebracht
und die zügige Holzhütte verwandelte sich dank Gasstrahlerbeheizung in
ein kleines "Waldrestaurant". Irene Zwarg und meine Schwester sorgten
durchgehend für das leibliche Wohl unserer Gäste.
Aus L 16 erschienen Erich Roßfeldt mit seiner Gattin erstaunlich früh
auf dem Gelände, und meine Frage, ob sie ein Opfer der Sommerzeit
geworden sind bestätigte sich. Auch ich hatte am Vortag nicht daran
gedacht und die Sender somit zufrüh aktiviert, so dass die 80 mtr
Sender bereits um 7:00 Uhr ihr Lied sangen.
Als ich mein "Anmeldepavillon" eingerichtet hatte, wurde der Startplatz
voller und voller und Heinz Krickemeyer, gab sein freudiges Erstaunen
zum Ausdruck. In der Tat übertraf die Teilnehmerzahl auch meine
kühnsten Erwartungen denn ich konnte 45 Teilnehmer auf 80 mtr und 37
Personen auf 2 mtr. starten.
Die anfangs so schön strahlende Sonne, wurde zwischenzeitlich immer
wieder von kleinen Regenschauern verdunkelt, aber alles in allem,
erging es den Läufern recht gut auf dem 8.7 km langen 80 mtr.-, und
7 km langen 2 mtr.-Parcours.
Die geheizte Holzhütte wartete ja mit einer kräftigen Chili-con-care
Suppe und leckeren Kuchen auf die ARDF-ler. Hier fand sich auch die
Gelegenheit die Jagdabenteuer der Leucht und auch die Weltmeisterschaft
in China in Wort und Bild nachzuerleben.
Unser "Goldkind" Josef Tuttmann (DL8YBL) war ja auch mein Gast.
Sogar aus dem hohen Norden hatte ich Gäste und konnte Dieter Biehl
(DK8LU) und seinen Sohn Florian (DO1LFB) begrüssen.
Aus Belgien kam mein treuer Gast Jo Sommers (PA0SOM) angereist,
jedoch diesmal ohne weitere Begleitung aus "Benelux".
Ein "Gentle-agreement" lies Jo auf den zweiten Platz auf 80 mtr.
rutschen, und er gab Dieter Schwider den Vorzug bei Zeitnahme der
Endzeit. Es hätte theoretisch zwei erste Plätze geben müssen.
Die Stimmung war super und für meine ausgelegten Bahnen, erhielt ich
gute Kritiken, somit war diese Veranstaltung zu einem vollen Erfolg
geworden, der uns Ausrichter, für die Mühen reichlich belohnte.
Nach der Siegerehrung kündigte Heinz Krickemeyer sichtlich gerührt
an, dass die Distriktveranstaltung im April wieder in der Leucht sein
werde. Davon wusste ich noch gar nichts, willigte jedoch sprachlos
ein. Dann wurde es wieder leerer und ruhiger auf dem Gelände und die
Schatten wurden länger.
Uwe Deutscher (DG9DCF) jedoch war noch mit meinem Peiler auf der Bahn
und dachte wohl nicht an das zurückkommen. Schließlich waren nur noch
Ewald (DG3DDF) Charlie (DL3YDJ) und ich auf dem Gelände und von
"Drafi" keine Spur. Nur war uns nicht zum singen zumute, da die Nacht
schon Einzug hielt. Charlie und Ewald hielten die Stellung und meinten
ich solle die Zeit nutzen und schon mal die ersten Sender wieder
reinholen. In der Zwischenzeit würden sie dann das Inventar in den
Kangoo packen. Gesagt getan und als ich dann in tiefer Dunkelheit
wieder am Platz ankam konnte ich im Schein meiner Gaslaterne erkennen,
dass die beiden beim Verpacken wirklich ganze Arbeit geleistet hatten.
Der Kangoo war kunstvoll, unter Ausnutzung jeder erdenklichen Lücke
bis unters Dach vollgepackt. Meine Antilope hätte darin höchstens
völlig zerlegt Platz gefunden.
Buchstäblich alles was sich in der Hütte vorhanden war, befand sich
schließlich in meinem Auto. Das mir die zwei Küchentische und die
dazugehörigen Stühle gar nicht gehörten, konnte ich ihnen erst jetzt
sagen. Schmunzeld packten wir die überzähligen Gegenstände aus und
mussten zuvor noch einiges anderes ausräumen um überhaupt erst
dranzukommen. Der Wagen war schließlich wieder gepackt, nur Drafi war
immer noch nicht da. Eine Koordination über Funk und das Leuchten mit
Autoscheinwerfer und das Schwenken mit der Gaslaterne brachten Mann
und Gerätschaft wieder an das Ziel zurück. Ewald und Charlie konnten
nun endlich nach Hause fahren, und Uwe hatte noch die Tour bis
Wanne-Eickel mit seinem Fahrrad vor sich, na Prost Mahlzeit.
Um 18:40 Uhr schloss ich das Stahltor des Jugendzeltplatzes und machte
mich auf den Weg ins Krankenhaus, wo Birgit schon sehnsüchtig auf mich
wartete.
Alles Liebe und Gute bis auf Bald
euer ARDF Referent Dirk Smit (DH1YHU)
|